Wer mich kennt, weiss ja, dass ich seit gut einem Jahr überwiegend low carb esse (bis auf wenige Ausnahmen). Die Ausnahmen sind Kuchen und Süßigkeiten, aber da hatten wir ja neulich geklärt, dass jeder Mensch zwei Mägen hat: Einen fürs Essen und einen für die Süßigkeiten.
Ich esse auch sehr gerne low carb, weil ich Kohlenhydrate noch nie gut vertragen konnte und sie mich einfach fett, faul und gefräßig machen. Und wer will das schon freiwillig sein. Mit low carb fühle ich mich total gut, mein Bauch ist ebenfalls glücklich und was am wichtigsten ist: Ich habe einfach nicht dieses ständige Hungergefühl, welches mich bei kohlenhydrathaltigem Essen sofort überkommt.
Neulich habe ich das mal ganz genau beobachtet:
Ich esse also Kohlenhydrate in Form eines super leckeren Schinkennudel-Auflaufes. Während ich dieses tolle Essen genießerisch in mich hinein schlinge (kann man genießerisch schlingen?? Ja, ich kann das...).
Also, ich schlinge die Nudeln in mich hinein und sofort tut sich in dem Magen für Essen ein Riesenschlund auf und nimmt sich diese Nudeln, bevor ich überhaupt noch in der Lage bin, sie zu verdauen. Das passiert wirklich so, wenn ich Kohlenhydrate esse, und zwar immer! Also lasse ich das doch lieber - meistens jedenfalls :-)
Was ich heute gegessen habe:
2 Brötchen mit Käse
zwei Kinder-Country
1 Apfeltasche von Aldi (nur, weil der Lieblingssohn eine wollte und die immer in 2er-Packs verpackt sind)
sieben (!) Reibekuchen mit selbstgemachtem Apfelmus. Allerdings möchte ich betonen, dass ich das Apfelmus ohne Zucker zubereitet habe!,
und
eine halbe Flasche Rapsöl (das lag eindeutig an den Reibekuchen)...
Wenn ich das jetzt so schreibe, ist das ja gar nicht so viel, natürlich alles kein Low carb, aber mengenmässig habe ich mir das jetzt viel schlimmer vorgestellt. Was meint Ihr? Ich bin natürlich auch nicht satt geworden und habe mir beim Kartoffelschälen die halbe Fingerkuppe mit abgeschnitten. Der Lieblingssohn hatte nur Angst um seine Reibekuchen, während ich still vor mich hinblutete.
Das hab ich sowieso schon immer gedacht: In meiner Familie hat sich schon immer alles ums Essen gedreht: Was essen wir heute, was gibt es zu Weihnachten? Gibt es auch Nachtisch? Wann backst Du mal wieder Kuchen?
Dass ich verbluten könnte, interessiert erst dann jemanden, wenn das Essen nicht rechtzeitig auf dem Tisch steht.
Früher, als die Lieblingskinder noch klein waren, habe ich, wenn ich im Keller beim Wäsche waschen war, gedacht, sollte ich da unten mal tot umkippen, wird das spätestens zur Mittagszeit bemerkt, wenn der Tisch leer bleibt :-).
Zurück zu meinem heutigen Ausflug in die Kohlenhydrate-Welt:
Es lohnt sich nicht wirklich, diese vielen Kohlenhydrate zu vertilgen. Ich bin nämlich nicht satt geworden, habe wahnsinnige Lust auf Süßigkeiten, weil der zweite Magen jetzt aktiviert wurde und will aber heute nichts mehr essen, weil ich sonst die Kaloriengrenze dermaßen sprenge, dass ich die nächsten zwei Wochen nichts mehr essen kann.
Also geh ich halt jetzt ins Bett. Ich habe gelesen, dass das Fettverbrennungs-Enzym nur nachts aktiv ist. Deshalb schlaf ich ganz schnell ein und werde quasi schlank im Schlaf :-) Aber vorher bekommt Ihr von mir noch ein tolles Rezept für Schoko-Brownies, garantiert low carb und so lecker, dass man dafür zwei Mägen braucht :-)
Und was esst Ihr so? Low carb, high fat, vegetarisch?
Bye bye
Gateau au chocolat:
125 gr. Butter
125 gr. Zartbitter Schokolade
125 gr. Sukrin (gibt es im Reformhaus)
100 gr. geriebene Mandeln (am Besten natürlich frisch geriebene)
4 Eier (getrennt)
1 EL Speisestärke
Zubereitungszeit: 20 Min. Backofen auf 200 Grad vorheizen.
Butter im Wasserbad schmelzen, jedoch nicht ganz flüssig werden lassen; mit einem Kochlöffel ständig rühren. Die Schokolade ebenfalls im Wasserbad schmelzen lassen. Eigelbe mit Zucker schaumig rühren. Mandeln dazugeben. Die weiche Butter und die flüssige (nicht mehr heiße) Schokolade unter den Teig rühren. Die Eiweiße sehr steif schlagen und unterrühren. Die Speisestärke darüber sieben, unterrühren und alles nochmal behutsam mischen.
Eine 26er Springform (nicht größer!) mit Butter einfetten. Den Teig hineinfüllen und im Backofen für ca. 40 Min. backen.
Bitte unbedingt die Stäbchenprobe machen! Der Kuchen darf nicht mehr daran kleben, er darf aber auch nicht zu lange im Backofen sein! Innen ist er noch etwas weich/feucht, außen bekommt er eine dünne zarte Kruste. Der Kuchen geht auf, sackt jedoch etwas zusammen. Das ist OK so. Er ist/bleibt dünn. Aber auch sowas von fein....